Tour d’économie im Bucheggberg – unterwegs mit Markus Dietschi
- Franziska Roth
- 8. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Im August führte mich meine Tour d’économie auf die Felder im schönen Bucheggberg – zum Dreschen mit Markus Dietschi, FDP-Kantonsrat und Landwirt.
Ich durfte selbst Hand anlegen und war «nervös wie Lumpis Pferd». Während der Arbeit entspann sich eine lebhafte Diskussion über Nachhaltigkeit, die Überlebenskunst der Bäuerinnen und Bauern sowie über Sinn und Unsinn in der aktuellen Agrarpolitik.
Zwar ist Landwirtschaft nicht mein politischer Schwerpunkt, aber als Konsumentin und mit familiärem Bezug liegt sie mir sehr am Herzen – noch mehr jedoch die Menschen, die 365 Tage im Jahr von früh bis spät krampfen. Sie verdienen unsere Wertschätzung.
Strukturwandel und Direktzahlungen
Markus Dietschi erklärt:
«Die Schweizer Landwirtschaft bewegt sich in einem globalisierten Umfeld und kann die Versorgung der Bevölkerung nur zu einem kleinen Teil selbst abdecken. Wenn wir wollen, dass mehr – und vor allem nachhaltig – produziert wird, müssen wir das auch honorieren. Der Preisdruck bremst viele Betriebe aus. Fakt ist: Die meisten Landwirtinnen und Landwirte hätten ohne Direktzahlungen keine Chance zu überleben. Die tiefen Produzentenpreise decken oft nicht einmal die Produktionskosten.»
Ein anwesender Landwirt ergänzt:
«Die Preise für Lebensmittel sind in den letzten Jahren gestiegen – aber ich erhalte immer weniger für meine Produkte. Seit der Hofübernahme von meinen Eltern sind meine Direktzahlungen um rund 25'000 Franken gesunken – obwohl ich mehr produziere.»
Klein- und Mittelbetriebe sind das Rückgrat der Schweizer Landwirtschaft. Eine Landwirtschaft, die auf möglichst viele Köpfe und Hände setzt, ist vielfältiger – und damit auch widerstandsfähiger.
Wer Kleinbetriebe stärken will, muss dies über abgestufte Direktzahlungen tun. Denn von steigenden Produzentenpreisen profitieren vor allem Grossbetriebe überproportional.
Umwelt und Biodiversität
Eine intakte Umwelt ist die Lebensgrundlage aller Bäuerinnen und Bauern. Gleichzeitig hat die Landwirtschaft grossen Einfluss auf die Natur – und damit auch eine besondere Verantwortung.
Ich setze mich für eine ökologische, standortangepasste Bewirtschaftung ein, damit auch künftige Generationen auf eine gesunde Grundlage für ihre Ernährung zählen können.
In der Schweiz gibt es mit den Umweltzielen Landwirtschaft (UZL) eine nationale Zielvorgabe für verschiedene Umweltbereiche. Auch verfolgt der Bund eine Biodiversitätsstrategie. Doch die Ziele beider Strategien sind noch lange nicht erreicht.
Gemeinsam mit der Agrarallianz – einer breiten Koalition aus Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz – fordert die Kleinbauern-Vereinigung seit Jahren die konsequente Umsetzung dieser Ziele. Hinzu kommen internationale Verpflichtungen wie die UNO-Nachhaltigkeitsziele (SDG) und das Pariser Klimaabkommen.
Diese Flughöhe müssen wir halten – dafür stehe ich ein, als verantwortungsbewusste Politikerin und als Konsumentin.
Ein herzliches Dankeschön an Markus Dietschi für diesen spannenden Einblick!
Live bei der Arbeit:
Weitere Impressionen von meinem spanndenden Tag beim Dreschen:
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