Am 16.Oktober 2024 besuchte ich im Rahmen meiner Arbeit als Co-Präsidentin des Dachverbands Komplementärmedizin, Dakomed, die Integrative Klinik Arlesheim.
Begleitet wurde ich von Co-Präsident und Geschäftsführer Martin Bangerter, dem Direktor a.i. des Bürgerspitals Solothurn Dieter Hänggi, dem stellvertretenden ärztlichen Leiter der Radio- Onkologie SoH Dr. med. Moh'd Suleiman und dem Verantwortlichen für politisches Geschäfte des Dakomed Walter Stüdeli.
Integrative Medizin funktioniert evidenzbezogen
Der Mensch, seine Bedürfnisse bei einer Erkrankung und dementsprechend ein starkes Gesundheitssystem das auf ganzheitlicher, integrativer Medizin fusst, stehen in meiner Arbeit als Co- Präsidentin von Dakomed und als Ständerätin im Zentrum.
Der Besuch in Arlesheim bestätigt mir, dass die kontinuierliche Erforschung und Verbesserung der komplementären und integrativen Medizin ein Erfolg ist. Es liegen sowohl weltweit als auch national bereits umfangreiche Resultate vor.
«Der im Jahr 2009 mit 67% angenommene Verfassungsartikel «Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin.» wird von renommierten Spitälern, Gesundheitszentren und vielen Hausarzpraxen zum Wohl und nach dem Willen der Bevölkerung konstruktiv umgesetzt. «Universitäten wie beispielsweise Zürich, Bern oder Basel führen entsprechende Institute» legt Dr. med. Lukas Schöb ärztlicher Leiter der Klinik Arlesheim dar.
Im Verein «Integrative Kliniken» sind unter anderem das Kantonsspital St. Gallen oder Freiburg, die Klinik Hirslanden Zürich, die Klinik Arlesheim AG und das Gesundheitszentrum Unterengadin.
Die Spitäler AG Solothurn SoH bietet neu im Zentrum für Onkologie&Hämatologie im Bürgerspital Solothurn integrativmedizinische Sprechstunden an. Die Nachfrage bei den Patientinnen und Patienten ist gross.
Integrative Medizin funktioniert patientenorientiert
Menschen ernst zu nehmen bedeutet - insbesondere während einer Erkrankung ganzheitlich und im Dialog mit den Betroffenen zu arbeiten.
Unter Integrativer Medizin wird die Kombination von Behandlungen der konventionellen Medizin mit Verfahren der komplementären Medizin verstanden. Nach der Definition des Konsortiums der akademischen Zentren für integrative Medizin in den USA (CAHCIM) berücksichtigt die Integrative Medizin evidenzbezogene geeignete Therapien aus der konventionellen und komplementären Medizin. Sie berücksichtigt die gesamte Medizin und fusst auf einer Heilungs-Orientierung, integriert die Patientenperspektive und betont die Bedeutung der Arzt/Therapeuten-Patientenbeziehung.
«Wir Integrativmedizinerinnen und Mediziner legen grossen Wert auf Evidenz. Forschung und klinische Tätigkeit tragen zur Weiterentwickelung der Erfahrungen und des Wissens in der Medizin und damit auch zur Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten für Patientinnen und Patienten bei.» sagt Philipp Busche ärztliche Leitung Innere Medizin, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
«Mit dem integrativen Ansatz ist es uns möglich, den Patientinnen und Patienten auf mehreren Ebenen zu helfen. Zusätzlich zu konventionellen Ansätzen können wir mit Pflegeanwendungen wie Ingwerwickel, Senf-Fussbädern oder auch der Misteltherapie auf den Wärmeorganismus des Menschen und somit auf sein Immunsystem wirken. Ungefähr zwei Drittel der Post-Covid-Betroffenen bemerken eine deutliche Besserung, wenn sie bei uns über mehrere Wochen in Behandlung sind.»
Dr. med. Johannes Weinzirl Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH
Integrative Medizin funktioniert kostensenkend und sicherheitsfördernd
Wir wissen, Krankenhausaufenthalte verursachen hohe Kosten und man läuft Gefahr mit gefährlichen Keimen in Kontakt zu kommen. Das muss nicht mehr sein. Die Integrative Klinik Arlesheim sowie der Kanton BL und auch der Kanton ZH machen zudem ein Pilotprojekt zu «Hospital-at-home».
Die Promotoren von Hospital-at-Home versprechen sich vom neuen Modell Kosteneinsparungen im Vergleich mit der stationären Behandlung. Primär, weil damit die teure Spitalinfrastruktur nicht benötigt wird. Internationale Studien gehen von einem Sparpotenzial von 10 bis 30 Prozent aus.
«Unsere Erfahrung und internationale Studien zeigen viele positive Effekte einer Hospital-at-Home Behandlung. Dazu gehören unter anderem schnellere Genesung, geringeres Risiko für einen akuten Verwirrungszustand oder einen Sturz, bessere Mobilität und bei Kräften bleiben, besserer Schlaf und weniger Bedarf für Schlafmittel und nachweislich geringeres bis kein Risiko für eine Spitalinfektion. Das ist auch kostensparend»
Dr. med. univ. Severin Pöchtrager Leitender Arzt Innere Medizin/Hospital at Home, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin (FMH); Anthroposophische Medizin (VAOAS)
Als Politikerin weiss ich, dass Corona die Meinungen gespalten hat, und die Grenze zwischen Esoterik und fachlich fundierten Bereichen wurden unscharf. Die durch den Dakomed geforderten und geförderten Methoden und Therapien sind fundiert. Wirkungsnachweise und eine langjährige Erfahrungsevidenz liegen vor und Qualitätssicherung garantiert die Sicherheit und das Respektieren der Grenzen der Behandlungen. Dakomed ist ärztlicher Ethik verpflichtet. Dass der Verfassungsauftrag betr. Komplementärmedizin erhalten bleibt, dafür setze ich mich im Ständerat ein.
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