Es geht hier um Kunst – und die darf provozieren.
Eine wahre Flut an Reaktionen hat dieses Bild ausgelöst, als ich es auf Facebook gepostet habe.
Natürlich will ich damit keinen Farbanschlag auf den alt Bundesrat billigen.
Das Sujet spielt darauf an, dass Christoph Blocher kurzzeitig Besitzer des Areals war, auf dem das Kunstwerk heute zu sehen ist.
Es handelt sich dabei um das Attisholz bei Solothurn, eine Industriebrache, auf der einmal bis zu 1000 Menschen arbeiteten. 1881 baut die Zellulose Attisholz AG die damals erste einzige Zellulose-Fabrik der Schweiz. Als es nicht mehr so gut läuft, wird sie mehrfach verkauft. Der vorletzte Besitzer war Blocher. 2001 kaufte er die Fabrik, um sie zwei Jahre später zu «verscherbeln». Man munkelt, er habe einzig ein Gemälde von Ferdinand Hodler aus dem Verwaltungsratszimmer behalten.
440 Menschen standen schlussendlich auf der Strasse, 16 Hektar liegen brach. Das hat hier in Solothurn einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. In diesem Sinne soll das Kunstwerk die Diskussion anregen. Immerhin steht Herr Blocher ja aktuell wieder wegen des nachträglichen Gesuchs um seine Bundesratsrente im Zentrum.
Ich stelle mich oft vor Kunstwerke, um eine öffentliche Diskussion anzustossen. Selbstverständlich würde ich auch vor einem solchen Kunstobjekt posieren, wenn darauf Simonetta Sommaruga abgebildet wäre.
Der Blickartikel vom 18.7.2020 zu diesem Thema.
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